Lebensweise

In Europa wird Alpakawolle bisher eher wenig genutzt. Alpakas werden in Europa aufgrund ihres ruhigen und friedlichen Charakters auch in der tiergestützten Therapie eingesetzt.
Alpakas sind wie alle Kamele soziale Tiere (Herdentiere) und fühlen sich in Gruppen am wohlsten. Gras im Sommer und Heu im Winter - die Hauptnahrung für Alpakas. Durch die harten Bedingungen in ihrer Heimat sind sie ausgezeichnete Futterverwerter; besser als andere domestizierte Nutztiere. Wie alle Kamele haben sie einen dreiteiligen Magen, der das Verdauen der Pflanzennahrung erleichtert. Auch verfügen sie nicht über obere Schneidezähne, sondern eine Kauplatte.

Die Tiere werden in der Regel einmal jährlich geschoren. Die Rohwolle kann zu hochwertigem Alpakagarn verarbeitet werden. Der Faserertrag beim Scheren eines Tieres liegt bei drei bis sechs Kilogramm pro Tier und pro Jahr, davon sind jedoch nur etwa ein bis drei Kilogramm nutzbar.

Fortpflanzung

Die Ovulation bei der Alpakastute wird erst durch den Deckakt ausgelöst (provozierte Ovulation). Damit sind Alpakastuten das ganze Jahr über fähig, erfolgreich gedeckt zu werden und sind nicht an eine bestimmte Jahreszeit oder Saison gebunden.[1]

Die Tragzeit beträgt 340 bis 345 Tage, danach bringt das Weibchen meist ein einzelnes Jungtier – in Südamerika Cria genannt – zur Welt. Dieses wird rund sechs bis acht Monate gesäugt und erreicht mit durchschnittlich zwölf bis 24 Monaten die Geschlechtsreife, individuelle Früh- und Spätentwickler sind möglich.

Merkmale

Es gibt zwei Alpakatypen, das Huacaya und das Suri. Sie unterscheiden sich in der Struktur ihrer Faser: Das Huacaya-Alpaka hat eine feine, gleichmäßig gekräuselte Faser und einige Grannenhaare (Deckhaare), die möglichst fein sein sollten. Das Suri-Alpaka hingegen hat keine Kräuselung in der Faser, das Haar bildet gelockte, gerade Strähnen, die am Tier herabhängen.
Sie sind etwas kleiner als Lamas, als Stockmaß erreichen sie um die 80 - 100 cm. Mit einem Gewicht von etwa 55 bis 65 Kilogramm sind sie vor allem deutlich leichter, Hengste können jedoch bis zu 80 Kilogramm schwer werden. Die Farben der Tiere reichen von reinweiß über beige zu allen Braun- und Rotbrauntönen bis hin zu Grauabstufungen und tiefschwarz. Es gibt außerdem mehrfarbige, gescheckte Tiere in vielen Variationen.

Die Lebenserwartung eines Alpakas liegt zwischen 20 und 25 Jahren.

Alpaka-Faser

Die Alpaka-Faser ist eine weiche, seidig-glänzende Naturfaser. Im Vergleich zur Schafswolle ist sie wärmer, feiner und sie besitzt einen geringeren Fettgehalt. Die gesamte Verarbeitung der Alpaka-Faser wie das Vorbereiten, Kardieren, Spinnen, Weben und weitere Veredelungsverfahren sind den Verfahren der Schafwollverarbeitung sehr ähnlich.

(Quelle: Wikipedia)